
Platz der Widerstand leistenden Frauen
Denkmal für die unbekannte Deserteurin und Saboteurin
Zur Walpurgisnacht am 30.4.1991 eigneten sich Frauen aus der autonomen Frauen- und Lesbenszene den Platz an, errichteten ein feministisches Denkmal und benannten den bis dahin immer noch kahlen Ort in „Platz der widerstandleistenden Frauen“.
Die Idee dazu wurde in den Auseinandersetzungen um und den Aktionen gegen den Golfkrieg entwickelt. Das Denkmal sollte nach den Vorstellungen der Erfinderinnen und Künstlerinnen „die üblichen Motive des Denkmal-Baus wie Heldentum, Ruhm, Profilierungssucht und Männerkult radikal in Frage“ stellen und das Missverhältnis der Anzahl von Denkmälern für und Straßenbenennungen nach Männern und Frauen aufzeigen.
Die „forsch voranschreitende“ Skulptur war der „ungenannten Deserteurin und Saboteurin“ gewidmet, sollte „die Erinnerung an geleisteten Widerstand unzähliger Frauen/Lesben gegen Männergewalt + Krieg wachhalten und gleichzeitig Frauen Mut machen sich diesem Widerstand anzuschließen.
Umbenennung in "Platz der Widerstand leistenden Frauen"
“Alle Bemühungen der Frauengruppen um eine sichtbare Würdigung ihrer Anliegen an diesem Platz blieben erfolglos in einer Auseinandersetzung, die vor Ort äußerst heftig ablief und auch überregional wahrgenommen und kommentiert wurde - nicht nur in feministischen Medien.
1993 wurde das Denkmal abgebaut und die Kreuzung mit Bepflanzungen und Bänken zu einem Platz umgestaltet.
Zu Walpurgis 2000 wurde ein zweites Denkmal errichtet: „Zur Erinnerung an die Ermordeten, vergewaltigten Lesben, Frauen, Mädchen, Jungen“ Es sollte an das erste , 1993 abgebaute, erinnern und den Finger auf die Wunde sexualisierter Gewalt legen. Bereits wenige Wochen später war das zweite Denkmal zerstört.
Bei Kassel-West plant eine Arbeitsgruppe die Errichtung eines Denkmals auf dem Goethestern, um an die damalige feministische Aktion in 1991 zu erinnen.
