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Kaiserplatz

Als Kaiserplatz wurde früher der Bereich der heutigen Goethestraße zwischen Germaniastraße und Murhardstraße bezeichnet. 1938 wurde der Kaiserplatz in Skagerrakplatz umbenannt.

Ursprünglich sollte der Kaiserplatz das Pendant zum Königs­platz werden. 1898 wurde ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt. Der Kaiserplatz sollte zum geschäftlichen Zentrum des Kasseler Westens oder gar der Gesamtstadt werden, bis dahin standen lediglich die Häuser Nr. 15, 30 und 32. Das Wett­bewerbsergebnis sah für den Kaiserplatz ein Reithaus, eine Badeanstalt, ein Theater und Konzertsaal, außerdem zwei Hotels, Cafes, Restaurants, elegante Läden und ein Kaufhaus vor. Die Erdgeschosse der Gebäude waren für geschäftliche Zwecke vorgesehen, sollten aber vorerst als Wohnungen ge­nutzt werden, bis sich der Bedarf zeigt.

Realisiert werden konnten diese Pläne allerdings nicht. Im Jahre 1967 wurde die letzte seit Beginn bestehende Baulücke mit dem Gebäude der Gartenbau-Berufsgenossenschaft (Goethestraße 27) bebaut. Ein Fragment blieb auch immer die Bebauung des Areals der ehemaligen Hupfeldschen Radfahr­lehrbahn im südwestlichen Bereich der Kreuzung mit der Querallee (heute Fahrradgeschäft Edelmann, Goethestraße 39).

Der Musikpavillon

Auf dem Kaiserplatz befand sich ein Musikpavillon, wo sonntags Konzerte stattfanden. Der Musikpavillon wurde vermutlich 1906 von dem Bauunternehmer Moritz Bollmann gestiftet.

Vom 07. bis 09. Juli 1934 sollte in Kassel der 5. Deutsche Reichskriegertag durchgeführt werden. Hierfür sollte auf der gesamten Länge des Kaiserplatzes eine Tribüne errichtet werden, „auf der die Führung des Kyffhäuserbundes und die Ehrengäste des Reichskriegertages den Vorbeimarsch der 200 000 alten Krieger abnehmen werden", berichtete in Vorfreude die  Kasseler Zeitung am 20.06.1934. Dazu wurden der Musikpavillon abgerissen und zahlreiche Bäume auf dem Platz gefällt.

Auch sonst war schon alles vorbereitet, ganz Kassel sollte ein Festplatz werden. „Kraftfahrende Kyffhäusermitglieder sollten eine Sternfahrt nach Kassel unternehmen und dort eine Erinnerungsplakette erhalten: "Kurhessen grüßt seine Gäste". Als Verpflegung war diesmal eine Gulasch-Konserve vorgesehene (125g Fleisch, 400g Kartoffeln und 140g Soße), die warm verabreicht werden sollte.“ (Quelle: Arndt, Ludwig; Militärvereine in Norddeutschland. Books on Demand 2008)

Wegen der Ereignisse um die Entmachtung der SA, dem sog. Röhm-Putsch, am 30. Juni 1934, wurde der Reichskriegertag dann kurzfristig abgesagt und fand erst 1935 in Kassel statt.

Finanzamt

In den Jahren 1911 bis 1914 wurde auf dem Grundstück Kaiserplatz 43 nach den Plänen des Regierungsbaumeisters Dr. Ing. Gessner das Gebäude der Königlichen Oberzolldirektion gebaut.

Mehr zur Geschichte des Gebäudes und seiner Ämter erfahren Sie in der Veröffentlichung, die zum Umzug des Finanzamtes von der Goethestraße zum Altmarkt im Jahre 2008 herausgegeben wurde. Mehr zum Kaiserplatz auf dem Wiki Vorderer Westen