Skip to main content

Flaggenstreit um das Aschrottheim

Das 1931 fertiggestellte Aschrottheim verdankte seine Entstehung der Stiftung Felix Aschrotts, des Sohns von Sigmund Aschrott. In der Stiftungsurkunde hieß es: „Zweck der Stiftung ist die Errichtung und Erhaltung eines Hauses in Kassel oder dessen nächster Umgebung, in dem ältere alleinstehende gebildete Frauen und Mädchen ohne Unterschiede der Religion gegen mäßige monatliche Vergütung ein eigenes Zimmer mit Beleuchtung, Heizung und Bedienung, sowie voller Beköstigung und ärztlicher Behandlung in leichten Krankheitsfällen erhalten können.“

Die Nürnberger Gesetze untersagten Juden  im Paragraphen 4 des „Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ das Hissen der Reichs- und Nationalflagge und das Zeigen der Reichsfarben.

Ob am Aschrottheim geflaggt werden durfte, geriet 1937 in den Streit verschiedener Instanzen. Neben 7 Jüdinnen wohnten hier zu diesem Zeitpunkt 83 „deutschblütige Frauen“, darunter 6 Mitglieder der NSDAP. Oberbürgermeister Lahmeyer wandte sich an den Regierungspräsidenten und bat um eine Entscheidung des Ministers.

Quelle

HStAM Best. 165 Bd. 16, Bl. 269f.