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Hardenbergstraße

Die nach dem Staatsbeamten Friedrich August Freiherr von Hardenberg (1700-1768), der zeitweilig im Dienst des Landgrafen Wilhelms VIII. gestanden hatte, benannte Straße erhielt im Rahmen der Umbenennungen des Jahres 1947 die Bezeichnung Florian-Geyer-Straße. Damit sollte sie offenkundig an den deutschen Bauernkrieg und frühe demokratische Traditionen der deutschen Geschichte erinnern. Die Namensgebung wurde aber bereits zwei Jahre später wieder rückgängig gemacht.

Der aus einem alten fränkischen Adelsgeschlecht stammende Florian Geyer (1490 bis 1525 – auch Geier von Giebelstadt), ein entschiedener Anhänger Luthers, schlug sich im Bauernkrieg auf die Seite der Bauern als Führer der „schwarzen Schar“ und wurde 1525 von Knechten seines Schwagers erschossen. Gerhart Hauptmann widmete ihm das Drama „Florian Geyer“. In einem Volkslied heißt es: „Wir sind des Geyers schwarzer Haufen und wollen mit Tyrannen raufen“. In diesem Sinne nahm die DDR Florian Geyer als frühen Revolutionär für sich in Anspruch, aber auch die SS benannte eine Einheit nach ihm – in Verkennung der Anliegen des Bauernkrieges. Die Abbildung zeigt ein amerikanisches Flugblatt aus dem Zweiten Weltkrieg.