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Denkmäler und Gedenktafeln

Im Stadtteil befinden sich einige Denkmäler und Gedenktafeln, die im folgenden vorgestellt werden.

Den 83ern

In der ehemaligen preußischen Kaserne im Bereich der heutigen Samuel-Beckett-Anlage war von 1875 bis 1919 das 83. Infantrie-Regiment stationiert. Die Gedenktafel befindet sich in der Treppenanlage in Verlängerung der Bodelschwinghstraße.

Der Gedenkstein mit Bronzetafel wurde 1930 eingeweiht.

Inschrift:

DEN 83ERN

1813 - 1919

Mehr zur Treppenanlage auf dem Wiki zum Vorderen Westen.

Samuel Beckett

In den Jahren 1928 bis 1932 besuchte Samuel Beckett mindestens acht Mal Kassel und wohnte im Haus Bodelschwinghstraße 5. Vor dem Haus befindet sich die Gedenktafel, die am 31.12.2005 eingeweiht wurde.

Mehr zu Samuel Beckett erfahren Sie hier.

Inschrift der Gedenktafel:

Samuel Beckett
irischer Literaturnobelpreisträger
1906 - 1989

Beckett besuchte seine erste große Liebe Peggy Sinclair
im Haus Bodelschwinghstraße 5 (früher Landgrafenstraße)
in den Jahren 1928 und 1932

Friedrich Wilhelm Murnau

Friedrich Wilhelm Murnau wohnte von 1898 bis 1902 in dem Haus Elfbuchenstraße 4. Am Haus ist die Gedenktafel angebracht.

Mehr zu Murnau erfahren Sie hier.

Unseren Gefallenen

Standort:

Gelände der Albert-Schweizer-Schule, Kölnische Straße 99

Das Denkmal erinnert an die im Ersten Weltkrieg Gefallenen der Oberrealschule 1.

Inschrift:

UNSEREN GEFALLENEN

1969 wurde ein Blechschild angebracht mit der Inschrift:

DIE EHEM. SCHÜLER

IHREN TOTEN

MAI 69

Gedenkzeichen für Lisel Israel

Heinrich-Schütz-Schule, Erdgeschoss

Das Gedenkzeichen erinnert seit Mitte der 1980er Jahre an die einzige der verfolgten jüdischen Schülerinnen der damaligen Malwida-von-Meysenbugschule, die dem Völkermord nicht entrinnen konnte und in Auschwitz ermordet wurde.

Stolpersteine für Familie Israel

Gedenktafel für Paul Mondschein

Albert-Schweitzer-Schule, vor dem Sekretariat

angebracht am 27. Januar 2015, dem "Tag des Gedenkens an die Opfer des Völkermords"

Die Gedenktafel erinnert in den im KZ Buchenwald erschossenen ehemaligen Schüler Paul Mondschein und alle Opfer des Nationalsozialismus, zu denen auch fast alle seiner Familienangehören gehörten.

Stolpersteine für Familie Mondschein

Gedenktafel für Paul Lieberknecht

Kreuzkirche, Innenraum
angebracht im September 2019 anlässlich einer Veranstaltung zu Ehren Lieberknechts im Beisein von Bischof Martin Hein

Zum Gedenken an Paul Lieberknecht
(*1886 †1947)

Von 1925 bis 1941 war Paul Lieberknecht Pfarrer an der Kreuzkirche. Als Mitbegründer der „Bekennenden Kirche“ in Kassel und als Vertrauensmann des „Büro Pfarrer Grüber“ setzte er sich für Juden und Christen jüdischer Herkunft ein. Als mutiger Helfer nahm er Vorladungen und ständige Überwachung durch die Geheimpolizei auf sich.

Angesichts des zunehmenden politischen Drucks hatte er die Unterstützung seiner Kirche erhofft, die ihm jedoch mit Blick auf seine Ehescheidung versagt wurde. Dies führte zu einem so schweren Konflikt mit der Landeskirche, dass er 1941 das Pfarramt niederlegte und ein Jahr später resigniert aus der Kirche austrat.

Nach dem Krieg wurde sein Antrag auf Wiedereinsetzung ins Pfarramt abgelehnt. Die Verleumdung, er sei Nutznießer der NS-Diktatur gewesen, hat ihn an seiner Kirche verzweifeln lassen.

Ende 1945 gründete er in Kassel eine Notgemeinde besonders für Christen jüdischer Herkunft. Dieser blieb er bis zu seinem Tod als Prediger und Seelsorger verbunden.

Seine zweite Frau Maria, geb. Hellwig, hat ihn in seinem Engagement unterstützt und für ein ehrenvolles Andenken ihres Mannes gekämpft.

Wir wollen Paul Lieberknecht, den aufrechten Christen, nicht vergessen.

Die Kirchengemeinde der Kreuzkirche Kassel
im September 2019

Literatur in Kassel - mehr als nur GRIMMig

Die Projektgruppe „Literatur in Kassel hör- und sichtbar machen“ an der Universität Kassel brachte anlässlich des Stadtjubiläums 2013 40 Tafeln an, die - verteilt über das ganze Stadtgebiet - an Kasseler Literaten erinnern. Einige davon befinden sich im Vorderen Westen.

Wilhelm Bennecke

geb.  1846, gest. 1906

Schriftsteller, Redakteur, Heimatforscher

Friedrich-Ebert-Straße 135

Otto Heinrich Kühner

geb.  am 10. März 1921 in Nimburg/Baden, gest. am 18. Oktober 1996 in Kassel

Schriftsteller, geehrt mit dem Wappenring der Stadt Kassel

Kirchweg Ecke Wilhelmshöher Allee

Ludwig Mohr

geb. am 1. Februar 1833 in Homberg an der Efze, gest. am 13. Juli 1900 in Wehlheiden

Schriftsteller, Lehrer, Heimatforscher, Kaufmann

Ludwig-Mohr-Straße 1 (Studentenwerk der Uni Kassel)

Malwida von Meysenbug

geb. am 28. Oktober 1816 in Kassel, gest. am 26. April 1903 in Rom

Schriftstellerin

Heinrich-Schütz-Schule, Freiherr-vom-Stein-Straße

Die Tafel befindet sich im Inneren des 2011 eingeweihten Malwida von Meysenbug-Flügels (vom Schulhof aus durch die Glasfront sichtbar).