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"Der Stuhl des Chefredakteur Karl Marx"

Hildegard Jaekel 1989

Podest: Waschbeton aus Basaltsplit, 132 x 195 x 183 cm. Höhe 25 cm.

Stele: Waschbeton aus Basaltsplit 40 x 60 x 55 cm, Höhe: 300 cm.

Stuhl: Messing, 15 x 15 x 56 cm

Standort:

Karl-Marx-Platz

Die Plastik entstand als Teil eines multimedialen Kunstprogramms, das sich im Rahmen des vom Kulturamt organisierten „Projekt Heimat“ mit dem Stadtraum im Vorderen Westen auseinandersetzt. Mit der ironischen Disproportionalität von Sockelanlage und krönendem Stühlchen kommentiert die Arbeit sowohl ihre topographische Bedingungen, als auch die von der Lokalität vorgegebene Themenstellung.

Für die Auslegung des Themas ließ sich die Künstlerin inspirieren durch eine der bekanntesten fotografischen Darstellungen von Karl Marx, in denen dieser stehend, mit den Händen eine Stuhllehne umgreifend wiedergegeben ist und die das Erscheinungsbild der Person mit am stärksten geprägt hat: Karl Marx immer aufrecht, die Bequemlichkeit verschmähend. Hildegard Jaekel schiebt ihm nun endlich auf dem Karl-Marx-Platz einen Sitzplatz unter, spart die Person hingegen aus.

Das Kunstwerk wurde im Dezember 2006 vom Verein Kassel-West e.V. mit Hilfe von Spendengeldern aus der Bevölkerung angekauft, um es dauerhaft an diesem Standort zu sichern.

Hildegard Jaekel

Geb. 1939 in Mannheim. 1958 – 1961 Ausbildung an der Werkschule Saarbrücken. 1973 bis 1975 Studium an der Hochschule für bildende Kunst Kassel. Freischaffende Künstlerin.

Internetseite der Künstlerin

Quelle

Kulturamt der Stadt Kassel (Hrsg.); Kunst im öffentlichen Raum: Kassel 1950 - 1991. Kassel 1991, S. 99

Der Stuhl wurde 20

Am 01. September 1989 wurde der Stuhl auf dem Karl-Marx-Platz aufgestellt. In einer kleinen Feierstunde am 05. September 2009 wurde der Stuhl gereinigt und das Kunstwerk bekam ein neues Messingschild.

1989 wurde vom Kulturamt der Stadt das Projekt "Heimat" ausgelobt.

"Ich ging also durch den Vorderen Westen spazieren und fand einen kleinen, dreieckigen Platz, der mit Basaltschotter bedeckt war. Poller begrenzten ihn, und rundherum brandete der Verkehr. Eigentlich ein sehr langweiliger Platz, ein Nichts, sehr uninteressant. Aber dieses Plätzchen hatte einen bemerkenswerten Namen: Karl-Marx-Platz! Ich blieb stehen und lachte. Das war’s!" berichtete Hildegard Jaekel in ihrem Beitrag zur Feierstunde.

"Wenn Trier das Geburtshaus hat, London sein Grab, warum sollte Kassel dem Philosophen nicht einen Sitzplatz gönnen."

Die Rede von Hildegard Jaekel können Sie hier als pdf-Datei herunterladen.

Das Kunstwerk wurde im Dezember 2006 vom Verein Kassel-West e.V. mit Hilfe von Spendengeldern aus der Bevölkerung angekauft, um es dauerhaft an diesem Standort zu sichern.

Mehr zum Stuhl erfahren Sie hier.

Mehr zum Karl-Marx-Platz auf dem Wiki zum Vorderen Westen.